ANLEITUNG

Hier ein paar Tipps zur Haltung von Nepenthes. Da diese Pflanzen meist aus tropischen Gebieten stammen, kann die Haltung schwierig sein. Wichtig zu beachten ist zudem, dass nicht alle Nepenthes die gleichen Ansprüche haben. Je nach Herkunft der Höhenlage unterscheidet man zwischen Tiefland-, Intermediären- und Hochland-Nepenthes. Als Faustregel gilt: Je höher der Herkunftsort der Pflanze liegt, desto höher sind auch die Ansprüche an die nächtliche Temperaturabsenkung. Während Tiefland-Nepenthes meist gar keine Temperaturabsenkung benötigen, können die anspruchsvollsten Hochland-Nepenthes ggfs. nur mit Klimaanlage gehalten werden.


  • Tiefland (0 ~ 1000m):
  • Intermediär (1000m ~ 1500m):
  • Hochland (~ 1500m +):

20° - 30° Celsius tagsüber, kein nächtlicher Temperaturabfall erforderlich


27° - 15° Celsius tagsüber, 6° - 7° Celsius Temperaturabfall in der Nacht


24° - 10° Celsius tagsüber, 8° Celsius oder mehr Temperaturabfall in der Nacht

Hybride (Kreuzungen verschiedener Arten) gedeihen normalerweise gut unter intermediären Bedingungen und sind oft toleranter und kräftiger als reine Arten. Beachten Sie, dass diese Informationen verallgemeinert sind und einzelne Pflanzen von den Anforderungen abweichen können.


BEWÄSSERUNG

Die Bewässerung darf nur mit kalkfreiem Wasser erfolgen. Geeignet sind Regenwasser, destilliertes Wasser (z.B. aus dem Baumarkt, wenn Sie kein besonders weiches Leitungswasser im Haushalt haben) oder Osmosewasser aus einer Umkehrosmoseanlage. Das Substrat und die Pflanze sollten feucht, aber nicht nass gehalten werden. Das Besprühen der Blätter mit Wasser schadet nicht, ist aber auch nicht notwendig, da die meisten Nepenthes für ein optimales Wachstum eine hohe Luftfeuchtigkeit in ihrer Umgebung benötigen. Da die Kannen nach dem Transport keine Verdauungsflüssigkeit mehr enthalten, können vorhandene Kannen auch mit dem oben genannten Wasser befüllt werden. Die Pflanze kann damit zwar nichts verdauen, befeuchtet die Pflanze aber zusätzlich.

Nepenthes lieben es feucht, aber nicht nass. Gießen Sie die Pflanze entweder so, dass überschüssiges Wasser abläuft, oder sorgen Sie für eine gute Drainage, wenn der Topf ständig im Wasser stehen soll (z.B. in einer Schale). Wenn Sie ein Terrarium betreiben, lohnt sich die Installation einer Sprinkleranlage.


SUBSTRAT

Als Substrat eignet sich für die meisten Nepenthes der übliche Carnivoren-Mix aus Torf, Perlite und Quarzsand. Da es jedoch besonders wichtig ist, auf eine gute Belüftung des Substrats zu achten, empfiehlt es sich, lebendes Sphagnum-Moos mit Perlite zu mischen und als Substrat zu verwenden. Da das Moos Feuchtigkeit wie ein Schwamm speichert, sorgt es außerdem für höhere Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanze und dient als Indikator fürs Gießen: Beginnt das Moos oben auszutrocknen, sollten Sie den Topf gießen. In jedem Fall ist eine gute Drainage am Topfboden aus Perlite oder Kokoschips empfehlenswert.

Auch eine 50/50-Mischung aus Akadama und Bimsstein wurde erfolgreich eingesetzt.

Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, dass das Substrat gleichzeitig feucht und luftig ist. Ansonsten kann es zu Wurzelfäule kommen, die in fortgeschritteneren Stadien zum Absterben der Pflanze führt.


LICHT

Besonders bei künstlicher Beleuchtung ist eine Beleuchtungsdauer von 12-14 Stunden täglich empfehlenswert. Wenn Sie eine Nepenthes auf der Fensterbank züchten, achten Sie darauf, dass sie in der Nähe eines Fensters steht, das tagsüber viel Licht bekommt. Gleichzeitig vertragen die meisten Nepenthes nicht viel direktes Sonnenlicht, da dies die Blätter verbrennt. Daher sollte die Pflanze vor allem indirektes Licht bekommen oder den größten Teil des Tages im Halbschatten stehen.

Bei einer Fensterbankkultur kann es notwendig sein, im Winter zusätzlich für künstliche Beleuchtung der Pflanze zu sorgen. Bei der Haltung in Terrarien ist ohnehin künstliche Beleuchtung notwendig. Achten Sie darauf, keine zu starke Leuchte zu installieren. LED-Glühbirnen mit etwa 18 Watt in 40 Zentimeter Höhe über den Pflanzen reichen beispielsweise vollkommen aus. Die Pflanze sollte etwa 5000 bis 10000 Lux bekommen (kann bei einzelnen Pflanzen abweichen). Gehen Sie hier vorsichtig vor und kaufen Sie keine überteuerten Beleuchtungssysteme.